Gepackt vom Heinkel – Virus
Motorroller-Freunde aus ganz Deutschland treffen sich in Dülmen!
Mit dieser Überschrift berichtete Stefan Bücker von der Dülmener-Zeitung vom Anheinkeln, das von 21.-23-April aus Anlaß des 30 jährigen Bestehens des Heinkel-Roller-Club Münster stattfand. Schon am Freitag reisten 45 Teilnehmer zum Gelände des DJK Tennisclubs an, weitere 20 Tagesgäste am Samstagmorgen.
„Petrus muß ein Heinkelfahrer gewesen sein“ glaubten die Organisatoren, denn pünktlich zur Ausfahrt am Samstag nach Vreden mit der Besichtigung der Opel – Oldtimersammlung der Familie Degener stellte sich der Sonnenschein ein.
Nach der Besichtigung der liebevoll gehegten Opelmodelle vom Admiral über den Rekord bis zum Kadett und der Fahrzeuge, die noch auf eine Restaurierung warten, geschätzt zwischen 150 bis 200 Fahrzeugen,
leitet das Organisationsteam um die Dülmener Reiner Busse und Werner Schlüter die stattliche Rollerkolonne durch das Münsterland zurück, um auf dem Marktplatz in Dülmen ein Gruppenfoto zu machen.
Die Liebhaber der zwischen 1954 und 1965 vom einstigen Flugzeugkonstrukteur Ernst Heinkel in Stuttgart produzierten Motorroller waren aus der Eifel, dem Rheinland, dem Emsland, aus Göttingen, Bremen, Hamburg, aus Holland und sogar aus Schweden angereist.
Wie man auf den Heinkelroller kommt? Die spannenden Geschichten der Nostalgiker spiegeln deren Jugendzeiten wider. So wurden Hans Lange aus Liblar bei Erftstadt und Hermann Gaulke als Vertreter des Hamburger-Clubs bereits in jungen Jahren vom Heinkelvirus gepackt, als sie sich als Abiturienten aus Geldnöten nur einen solchen Roller erlauben konnten. „Wegen der Freundin musste dann aber vom ersten Geld ein Auto her, bis dann viele Jahre später wieder die alte Liebe zum Heinkel-Roller geweckt wurde“, so Hermann Gaulke. Bei Dr. Reiner Maria Deppe aus Albersloh liegt Heinkel-Benzin in der Familie. Schon im Kindesalter fuhr er als Sozius beim Vater oder Onkel mit und entwickelte seinerseits die Leidenschaft, der er auch heute noch mit Liebe nachgeht. Horst Meißner war mit seinem inzwischen 5. Heinkel-Roller angereist. Vier diese Gefährte hat der inzwischen 81 Jährige seit 1958 verschlissen. Zwei weitere Modelle stehen in seiner Garage, wenn nicht seine Frau Marlene gerade mit einem von ihnen unterwegs ist.
Nach einem Eis, weiteren Benzingesprächen zwischen Experten und Interessierten und vielen Fotos ging es vom Marktplatz zurück zum DJK Tennisclub, in dessen Räumlichkeiten das Anheinkeln 2017 einen gemütlichen Abschluß fand, allerdings nicht ohne die von Wolfgang Pelz liebevoll in Heimarbeit gefertigten Pokale verteilt zu haben: Anita Carlsson und Hans Bosch aus Schweden für die weiteste Anreise, Hubert Bachhausen aus Jülich für die weiteste Anreise auf eigener Achse, Alois Bergs aus Hürtgenwald für die früheste Anmeldung, Jutta Brethold als jüngste Teilnehmerin, Jaap Hoogeboom als ältester Teilnehmer, die Heinkelfreunde aus Göttingen als stärkste Teilnehmergruppe und den Pokal für den „schönsten Heinkel-Roller“ erhielt Rudi Hunke, ebenfalls aus Göttingen. Am Sonntag nach dem Frühstück begaben sich die Nostalgiker mit ihren liebevoll gepflegten Zweirädernwieder auf die Heimreise – in Vorfreude auf das nächste Treffen.
(Bericht von „Reiner Busse und Stefan Bücker.)