Anheinkeln des Heinkel-Club-Münster vom 24. bis 26.04.2015 in Senden
Ich weiss nicht mehr genau, wann Hubert B. Und ich Hermann Nixdorf und einige andere Mitglieder des HC Münster kennengelernt haben. Es muss aber schon einige Jahre zurückliegen, denn wir haben das im Zweijahresrythmus stattfindende „Abheinkeln“ im Herbst mindestens zweimal besucht. Folglich war ich etwas überrascht, aus dem Clubheft zu erfahren, dass die Münsteraner 2015 ein „Anheinkeln“ veranstalten wollten.
Da wir uns in Münster immer sehr gut aufgehoben fühlten, stand für mich schnell fest, dass ich dieses Mal wieder nach Münster / Senden fahren würde, falls das Wetter halbwegs passabel sein sollte.
Die Wettergötter waren den Münsteranern und mir ziemlich wohl gesonnen.
Bei herrlichem Wetter startete ich am Freitag (24.4.2015) aus der Eifel die Reise gegen 10:30 Uhr auf den beiden Achsen meines 103 A2. Da ich nur über Land gefahren bin, kam ich nach ca 250 km und fünfstündiger Fahrt gegen 15:30 Uhr auf dem Gelände des Sendener Ruderclubs an, auf dem die Münsteraner das Treffen ausrichteten.
Kaffe und Kuchen erwarteten mich bereits und schon konnte der Klönschnack mit liebgerwonnenen Bekannten beginnen.
Mein Zelt konnte ich zu Hause lassen, weil man auf Hermanns überdachtem Materialanhänger viel besser schlafen kann.
Am Samstagmorgen, nach einem sehr guten Frühstück, brachen wir gegen 10:00 zur angekündigten „Fahrt ins Münsterland“ auf. Über kleinste Straßen – eigentlich sind das geteerte Feldwege, die jeder benutzen darf – erreichten wir ein sehr gut bestücktes kleines Oldtimermuseum namens „ERKO“ in Dülmen. Zwar waren die vierrädrigen Ausstellungsstücke klar in der Überzahl, dennoch konnten wir auch sehr interessante Zweiräder bestaunen. Mich hat die „W 2000“ mit ihrem Wankelmotor am meisten beeindruckt.
Auch ein „Wiesmann Roadster“ aus der inzwischen insolventen Dülmener Automanufaktur war zu sehen.
Dann hieß es wieder „Aufsitzen“ und weiterrollen zu den Dülmener Wildpferden im Merfelder Bruch. Auf einem ca 16 km² großen Reservat überleben hier etwa 350 Stuten die Jahreszeitläufe fast ohne menschliches Eingreifen. Mit allen Problemen des Pferdelebens, Überwinden von Krankheiten oder bei der Geburt der Fohlen müssen die Tiere selbst klarkommen. Es wird lediglich im Winter Heu zugefüttert, weil das Nahrungsangebot für 350 Pferde auf 16 km² zu gering ist. Diese und noch viele andere Informationen bekamen wir auf einem längeren Rundgang durch das Reserevat vom Ehepaar Möllers, welches sich bestens im Reservat auskennt.
Es muss noch erwähnt werden, dass das gesamte Reservat und alle darauf lebenden Tiere dem Herzog con Croy gehört, dessen Angestellte das geschützte Gebiet betreuen.
Übrigens: Weltweit bekannt ist das jährliche Spektakel beim Einfangen der einjährigen Hengste durch Dülmener „Jungmänner“.
Im Anschluss an die Führung durch das Wildpferdereserevat fuhren wir zurück zum Gelände des Ruderclubs.
Hier warteten herrliche Kuchen und Torten – alle gebacken vom nimmermüden weiblichen Helferteam des HC Münster darauf, von den hungrigen Gästen verspeist zu werden.
Bei leichtem Regen hatten wir unsere Ausfahrt begonnen. Nach ungefähr einer Stunde hatten die Wettergötter ein Einsehen und stellten die Dauerberieselung ein, so dass die Ausfahrt auch unter diesem Gesichtpunkt zu einem vollen Erfolg wurde.
Die von Georg Abendroth ausgesuchte Strecke zeigte uns wieder einmal das Münsterland in seiner ganzen Schönheit.
Das gemütliche Beisammensein am Abend wurde von Heinz Holtkötter musikalisch gestaltet. Heinz Holtkötter engagiert sich seit vielen Jahren mit vollem Einsatz für die Aktion „Herzenswünsche“, die totgeweihten Kindern noch einen letzten Wunsch erfüllt. Die Heinkler spendeten großzügig für die Aktion „Herzenswünsche“, sodass Hermann Nixdorf – mit einer leichten Aufstockung aus der Clubkasse – insgesamt 250,00 € an Heinz Holtkötter übergeben konnte.
Nachdem alle Pokale vergeben waren, ging Hermann Nixdorf auf einige Probleme ein, die ihm zunehmend Sorge bereiten. Die Gruppe der echten Aktivisten ist auch beim HC Münster überschaubar klein und die meisten von ihnen sind im achten Lebensjahrzehnt angekommen. Eine breite Unterstüzung von Seiten der ca 30 Mitglider des HC Münster wäre also sehr willkommen. Wegen der hier angesprochenen Gründe ist es fraglich, ob ein solches Treffen (Abheinkeln oder Anheinkeln spielt dabei keine Rolle) in zwei Jahren noch einmal gestemmt werden kann. Hoffen wir das Beste, liebe Heinkler.
Nach dem gemeinsamen Frühstück am Sonntagmorgen – wieder toll hergerichtet von den unermüdlichen Damen des HC Münster, habe ich dann meine Heimreise angetreten. Ich bin 50 Km Landstraße gefahren und dann über Wuppertal und Köln bis Düren auf der Autobahn gerollt. Die letzten 20 km gehörten wieder der Landstraße.
Leider erwischte mich fünf Kilometer vor der heimatlichen Garage ein heftiger Aprilschauer. Aber diese missliche Überraschung kann die Erinnerung an ein Wochenende, bestens ausgerichtet vom HC Münster, überhaupt nicht trüben.
Ich würde gerne in zwei Jahren wieder die Reise nach Münster / Senden unternehmen.
Schließen möchte ich meinen Bericht beenden mit einem großen Dankeschön an das Orgatem.
Aloys Bergs
aus der schönen Eifel